This is not a love story: Roman by Holly Bourne

This is not a love story: Roman by Holly Bourne

Autor:Holly Bourne [Bourne, Holly]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Herausgeber: WN12__B00I4VT4ZE
veröffentlicht: 2014-04-30T22:00:00+00:00


22

Dad saß da, wo er immer saß.

»Du lebst«, empfing er mich im Wohnzimmer, ein Glas Wasser in der einen und ein Kitkat in der anderen Hand.

»Kann man so sagen.«

Ich setzte mich auf die Armlehne seines Lieblingssessels und umarmte ihn flüchtig. »Habt ihr den Sturm gut überstanden? Sieht nicht so aus, als wär bei uns Wasser eingedrungen.«

Ich brach das Kitkat entzwei und bot Dad eine Hälfte an. Nach kurzem Nachdenken nahm er sich das größere Stück.

»Bei uns war alles in Ordnung.« Er biss ab und verteilte Schokokrümel auf seinem Schoß. »Mum macht sich Sorgen, ob es ihr nicht das Kräuterbeet verhagelt hat, aber davon abgesehen sind wir trockenen Fußes davongekommen.« Er nahm noch einen Bissen Schokolade. »Und bei dir? Schön in Sicherheit bei Noah?«

Ein absonderliches Gefühl, dass Dad von meiner Nacht mit Noah wusste. Was hatte er sich da ausgemalt? Ich hätte ihm gerne von unserer Es-langsam-angehen-Strategie erzählt, aber das war einfach zu peinlich.

Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. »War alles gut. Als es uns draußen überrascht hat, war’s ziemlich gruselig, aber als wir erst mal im Haus waren, war alles in Ordnung.« Ich hielt inne. »Schon ein bisschen merkwürdig, das Ganze, oder?«

Dad nickte. »Da sind wir eben mal aus allen Wolken gefallen.«

Einträchtig saßen wir noch eine Weile beisammen und mampften unsere Schokolade. Dann holte Dad seine Zeitung hervor und begann zu lesen. Noahs kleine Stichelei über mein mangelndes Zeitungsinteresse fiel mir ein, und so las ich über Dads Schulter mit.

Die Titelseite des Middletown Observers stand ganz im Zeichen des Sturms. Die Schlagzeile redete nicht um den heißen Brei herum:

Land unter in Middletown! So wütete der Horrorsturm aus dem Nichts.

»Donnerwetter. Ist so viel kaputtgegangen?«

Dad blätterte um. Auf Seite zwei gab es Bilder von der Überschwemmung und haufenweise Fotos von bestürzt dreinblickenden Menschen, die verloren vor ihren ruinierten Läden herumstanden.

»Ziemlich. Die sagen, es wird mindestens einen Monat dauern, bis überall Normalität einkehrt.«

»Und es weiß immer noch keiner, was der Auslöser war?«

»Die haben keinen Schimmer. Die glauben, dass es irgendwas mit dem Nordatlantikstrom zu tun hat, aber normalerweise wird vorgewarnt, wenn ein Unwetter aus der Richtung kommt.«

Gemeinsam lasen wir uns durch die Berichterstattung. Meine Laune hob sich ein wenig, als ich Lizzies Namen in Druckform entdeckte, neben ein paar Zitaten, die sie von geschockten Bürgern zusammengetragen hatte. Die alte Geheimniskrämerin hatte es uns noch nicht mal erzählt. Aber bald wurde es zu deprimierend zum Weiterlesen. Ich unterdrückte ein Gähnen.

»Ich geh dann mal in mein Zimmer.«

»Schlaf gut, Puppi.«

Ich ging nach oben und schlüpfte in meinen Schlafanzug. Wie angenehm, endlich die verregneten Kleider von gestern loszuwerden. Ich kuschelte mich unter die Decke und griff nach meinem Buch. Ich war kaum eine halbe Seite weitergekommen, da klingelte mein Handy.

Ich blickte aufs Display und lächelte. Noah.

»Hallo du«, sagte ich, immer noch lächelnd.

»Raus damit, Schöne, wie war dein Tag ohne mich?«

»Ein einziger Genuss.«

Ich kuschelte mich tiefer unter die Federdecke.

»Ooch. Sag so was nicht. Ich wollte gerade ganz ultra-rührselig sagen, wie sehr ich dich vermisst habe.«

»Das wäre wirklich mal rührselig.«

»Na, dann sag ich’s eben nicht.«

Der Klang seiner Stimme allein reichte schon aus, die grässlichen Zeitungsartikel aus meinem Hirn zu vertreiben.



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